Zinsentwicklung bei Onlinebanken

Trotz einer geringen Inflationsrate verringert sich unser Erspartes allein dadurch, dass es auf unserem Sparbuch liegt. Eigentlich sollte Sparen dazu führen, dass sich unser Geld vermehrt und nicht weniger wird. Woher kommt nun dieses Phänomen? Schuld für die Wertminderung ist der negative Realzins dieser sorgt dafür, dass das angelegte Geld auf dem Sparbuch Monat für Monat an Wert verliert.

 

Die Rechnung sieht wie folgt aus: Erspartes+ Zinsen+Inflation= Wertminderung.

Wann sich die negative Zinsentwicklung wieder ändert, lässt sich zum momentanen Zeitpunkt nur schwer sagen.

 

Die EZB steuert die Zinsentwicklung

Der Leitzins, nach dem sich so ziemlich alle Banken richten, wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) bestimmt und liegt zurzeit bei 0 %. Der Zinssatz zu dem die Banken ihr Geld bei der EZB parken können, liegt bei -0,4 %. Sprich die Banken müssen dafür Zahlen, dass sie ihr Geld bei der EZB hinterlegen.

Daraus ergeben sich besonders niedrige Zinsen für Tagesgeld, Festgeld, Raten- und Baukredite. Für Kreditnehmer ist das gut, aber leider schlecht für die Sparer.

 

Vorhersage für die Zinsentwicklung

Laut Aussage der EZB werden die Zinsen solange wie nötig auf diesem Niveau bleiben. Mindestens aber bis zum kalendarischen Sommer 2019.

Eine weitere Prognose für die Zinsentwicklung gestaltet sich schwierig,da noch einige wirtschafliche und politische Faktoren unsicher sind.

 

Zinsauswirkungen auf die Banken

Auswirkungen auf die Filialbanken, Sparkassen und Onlinebanken

 

Die EZB macht den Banken keinerlei Vorgaben, was die Zinsen betrifft. Die Banken entscheiden unabhängig von der Notenbank, welchen Zinssatz sie von den Kunden verlangen oder bereit sind zu Zahlen. Dennoch orientieren sie sich alle am Leitzins.

Was bedeutet der niedrige Leitzins für die Kunden

Die Entscheidungen der EZB über die Zinsen beeinflussen maßgeblich die allgemeine Zinsentwicklung, der Online- und Filialbanken und damit auch das Spar- und Anlageverhalten der Verbraucher. So haben auch die Banken entschieden, dass die Gewährung von Zinsen auf das täglich verfügbare Guthaben stark zurückgeht.

 

 

Zinsentwicklung für Girokonten

Die erst vor ein paar Jahren eingeführten Zinsen für das verfügbare Guthaben des Girokontos tendieren mittlerweile weitgehend gegen Null.

Eine Verzinsung wird meistens nur noch als Lockmittel für Neukunden eingesetzt und das auch meist nur über einen begrenzten Zeitraum.

Daher sollte der Zinssatz nicht als primäres Entscheidungskriterium für die Neueröffnung eines Girokontos herangezogen werden. Denn über einen längeren Zeitraum gesehen gibt es keine großen Unterschiede, was die Verzinsung des Guthabens betrifft. Auch bei den Onlinebanken wird man keine viel höheren Zinsen finden.

Selbst bei bestehenden Konten sind die Zinsen variabel und können sich jeder Zeit ändern.

 

Während der Guthabenzins auf einem Girokonto gegen Null tendiert, boomt der Zins für Dispo- und Überziehungskredite. Im Schnitt liegt der Zinssatz hierbei von geschätzten 9,72 %.

Zurückzuführen ist dieses Phänomen ebenfalls auf die Nullzinspolitik der EZB.

 

 

Sparen trotz fallender Zinsentwicklung.

 

Kombinierte Konten gegen sinkende Zinsen

Während auf dem Girokonto die Zinsen immer weiter sinken und im Nullkomma Bereich liege. Bieten immer mehr Banken insbesondere Onlinebanken höher verzinste Tagesgeldkonten an.

So bietet einer der Spitzenreiter unter den Onlinebanken z. B. attraktive 2 % Zinsen auf das Tagesgeld.

Aber auch bei den Tagesgeldkonten gibt es große Unterschiede zwischen den Anbietern. Jedoch sei dazugesagt dass diese 2% Zinsen eher die Ausnahme als die Regel sind.

Die Onlinebanken zeichnen sich im Vergleich durch ihre günstigeren Konditionen aus, als dass sie sich in ihrer Zinspolitik, von anderen Banken unterscheiden würden.

 

 

Alternative Sparmethoden trotz Zinstief

Gerade Onlinebanken bieten eine breite Palette an Sparangeboten die über das Tagesgeldkonto hinausgehen. Wer auf nummersicher gehen will, sollte 1-2 Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto anlegen und den Rest in Aktien-, Investment- und Indexfonds investieren. Eine breite Streuung ist hierbei allerdings angebracht, um doch noch eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Auch Gold und Immobilien eigenen sich weiter als Anlage Möglichkeit. Regeln die man beim Sparen beachten sollte, sind:

  • breit streuen und das Vermögen auf verschiedene Anlageklassen verteilen.
  • Risiko in kauf nehmen, Wertpapiere unterliegen starken Kursschwankungen und schrecken deshalb viele ab. Auf lange Sicht gesehen entwickeln sich die meisten aber positiv.
  • Alte Verträge behalten, gerade ältere Sparverträge beinhalten häufig höhere Zinssätze und sind oftmals an diese gebunden. Daher sollte man nicht gleich alle Sparverträge auflösen, sondern sich erst mal die Konditionen anschauen.

 

Prognose und Zinsverlauf

Der Realzins für Sparer liegt nun schon seit 30 Monaten durchweg im Negativem Bereich.Die Leitzinsentwicklung beeinflusst sowohl die Spar- als auch die Kreditzinsen in gleicherweise. Und alle Banken orientieren sich an dem Verlauf des Leitzinses, daher sind die Entscheidungen der EZB maßgebend für die Zinsentwicklung der Filialbanken, Sparkassen und Onlinebanken.

Abgezeichnet hat sich der Zinsverlauf schon 2011, als die EZB den Leitzins immer weiter abgesenkt hatte. Im Juni 2014 folgten dann erstmals Negativzinsen, die auf Bankeinlagen erhoben wurden.

Seid Herbst 2016 liegen die Sparzinsen deutlich unter der Inflationsrate und die Wertminderung wurde immer spürbarer.

Zum Jahresende 2018 hat die Notenbank dann ihr umstrittenes Anleihenkaufprogramm beendet.

Infolgedessen dass sich zuletzt auch die Inflation wieder abgeschwächt hat und auch die Konjunktur abflaut, könnte die Notenbank noch deutlich länger die Zinsen im Keller belassen.

Weitere Faktoren zu Zinsentwicklung sind die hohe Verschuldung vieler Staaten und Unternehmen in der Euro-Zone. Sie verschärfen den Druck auf die Zentralbank an ihrer Niedrigzinspolitik festzuhalten.

Eine erste Entspannung wird für den kalendarischen Sommer 2019 erwartet, doch eine klare Vorhersage, wie sich der Zins in der kommenden Zeit entwickeln wird, lässt sich nicht treffen.

Die Zinsentwicklung hängt dafür von zu vielen politischen und wirtschaftlichen Faktoren ab.

Eine schrittweise Erhöhung der Zinsen um 0,5 % in den kommenden 12 Monaten wäre denkbar, aber auch diese Aussage ist unsicher. Ökonomen vermuten die ersten spürbare Zinserhöhungen erst für das Jahr 2020.

Selbst viele Prognoseprogramme können keinen eindeutigen Trend für die weitere Zinsentwicklung ausgeben, da sie von zu vielen unsicheren Faktoren abhängt.